Sehnsucht nach kraftvollem Leben

Ohne Wasser kein Leben: Der menschliche Körper besteht zu rund 60% aus Wasser und ist auf regelmässige Wasserzufuhr angewiesen, ohne zu trinken überleben wir maximal drei Tage.
Es ist daher wichtig, regelmässig genug zu trinken, am besten reines, klares Wasser, wie jeder weiss.
Doch was für uns eine Selbstverständlichkeit ist, nämlich Zugang zu sauberem Trinkwasser, ist gerade in südlichen Ländern Mangelware.
Es erstaunt daher nicht, dass Wasser als Sinnbild schlechthin für ein vitales Leben steht.
Auch im Land der Bibel war Süsswasser schon immer ein kostbares Gut gewesen und daher steht Wasser in der Heiligen Schrift als Sinnbild für Leben und Versorgung durch Gott.
So ist von trüben Quellen und lebendigem Wassern die Rede und es ist damit nicht Wasser im eigentlichen Sinn gemeint, wie wir noch sehen werden.
Diese Sehnsucht nach einem kraftvollem Leben, die uns durch diese Input-Serie begleitet, kennen wir glaube ich alle gut.
Wo bei Kindern und Jugendlichen noch der Wunsch nach dem «Gross und Stark Werden» im körperlichen Sinn im Vordergrund steht, sehnen sich Erwachsene, die mitten im Leben stehen, nach einer inneren, geistigen Kraft.
Es sind die Herausforderungen des Lebens, die uns ermüden, belasten und ausbrennen lassen.
Der Mensch sehnt sich wieder nach einer Freiheit, und Leichtigkeit, die er irgendwann verloren hat.
Wie finden wir zurück zu den Energie-Quellen des Lebens? Wie schöpfen wir neue Kraft?
«Schöpfen» dieses Wort zeichnet doch auch ein Bild mit Wasser: Das Bild vom Brunnen, der von einer Grundwasser-Quelle gespeist wird.
Man lässt ein Schöpfgefäss an einem Seil herunter, um daraus lebensspendendes Wasser zu schöpfen.
Dieses Bild wird uns durch diesen Input begleiten. Wo finden wir lebendiges Wasser, das gut ist und uns erquickt?
Und wo stossen wir auf trübe Quellen, die uns nur Energie rauben…

Aus biblischer Sicht ist klar: Kraft ist immer nur verliehen, von Gott unserem Schöpfer.
Vom ersten Atemzug bis zum letzten Atemzug und allem dazwischen, leben wir von der Kraft, die Gott uns schenkt.
Er gibt sie uns, und er fordert sie von uns zurück, daher sollen wir dafür dankbar sein und gut damit haushalten:
Und du sollst nicht denken: Meine Kraft und die Stärke meiner Hand haben mir diesen Reichtum erworben.Denke vielmehr an den HERRN, deinen Gott, denn er ist es, der dir Kraft gibt, Reichtum zu erwerben… 5. Mose 8,17-18
Gott ist es, der dir Kraft gibt. Gott wird dabei in der Bibel immer wieder mit einer Quelle verglichen.
Eine Quelle ist Leben. Und an einer Quelle hört es nicht auf zu sprudeln, auch wenn wir fertig sind mit trinken.
Es ist genug da, es sprudelt einfach immer weiter.
Der Prophet Jeremia klagt das Volk Israel an, weil es sich von Gott der lebendigen Quelle abgewendet hat, um bei Götzen zu trinken:Denn eine doppelte Bosheit hat mein Volk begangen: Mich haben sie verlassen, die Quelle lebendigen Wassers, um sich dann Brunnen auszuhauen, rissige Brunnen, die das Wasser nicht halten. Jeremia 2,13
Rissige Brunnen, oder Zisternen, die das Wasser nicht halten… Spricht das Bild nicht auch zu uns?
Wo ist das Wasser hin, das wir geschöpft haben? Es ist irgendwie versickert, jetzt sind wir innerlich leer und erschöpft.

Dieses Bild habe ich im Internet auf der Homepage eines Hilfswerks gefunden. Es zeigt ein Kind, das Wasser schöpft.
Würdet ihr dieses Wasser trinken? Es sieht ziemlich dreckig aus…
Wahrscheinlich bekäme ich Durchfall, weil das Wasser mit Keimen belastet ist.
Es ist kein reines, gesundmachendes Wasser.
Eine trübe Quelle. Man kann es zwar trinken, aber es tut uns nicht gut.
Ob das Foto echt ist oder gestellt spielt keine Rolle, weil es eine traurige Tatsache ist, dass Millionen von Menschen keine andere Wahl haben, als solches Wasser zu trinken.
Wir wissen, dass man tiefer in die Erde bohren muss, um an klares sauberes Wasser zu kommen.
Tiefe Brunnen, die ganzjährig frisches Wasser spenden, reichen bis in 80 Meter Tiefe.
Wasser ist also nicht gleich Wasser, auch im geistigen Sinne nicht. Wir können aus trüben Quellen trinken.
Quellen die nur Oberflächenwasser unserer Seele liefern aber schnell austrocknen und keine Energie spenden.
Oder wir können aus klaren Wassern trinken, die aus der Tiefe unserer Seele sprudeln, wo Gott Sie hineingelegt hat.
Sprüche 25,26 verwendet zum Beispiel das Bild einer trüben Quelle: Eine trübe Quelle, ein verschmutzter Brunnen, so ist ein Gerechter, der vor einem Frevler wankt. Der Gerechte hat Angst vor einer Konfrontation. Konfliktangst, eine trübe Quelle, wie noch viele andere, die wir gleich zusammen anschauen wollen.

Von den Quellen, aus denen wir schöpfen, hängt ab, ob und wie unser Leben gelingt oder nicht.
Durch unsere Lebenserfahrung ist bereits vieles in uns hineingelegt: Unsere Einstellung zum Leben, Prägungen aus der Kindheit, schlechte Erfahrungen die wir gemacht haben.
So schöpfen wir zum Teil ganz unbewusst immer wieder aus geistig trüben Quellen, die uns die Kraft rauben.
Aus dem Buch «Quellen innerer Kraft» von Anselm Grün stammen die folgenden trüben Quellen, die wir uns ansehen möchten:
Die verschiedenen trüben Quellen sind sehr vielfältig und nicht jeder spricht auf alles an.
Gemeinsam haben Sie, dass sie Energie-Räuber sind, die in unserem Inneren stecken.
Trübe Quellen, die keine Energie spenden, sondern Kraft kosten, weil sie unser Leben schwer machen.
Ein Leben aus dem Fleisch, das heisst unserer Menschlichen Natur heraus, und nicht ein Leben aus Gottes Geist.
Sehen wir uns ein paar Beispiele an, damit es praktisch und anschaulich wird.
Nehmen wir die Sucht nach Anerkennung und übertriebener Ehrgeiz heraus.
Grundsätzlich ist ja ein gesunder Ehrgeiz eine gute Tugend und jeder Mensch hat doch gerne Anerkennung.
Doch wenn Ehrgeiz und Anerkennungssucht unser Lebensinhalt wird, die Quelle aus der wir schöpfen, dann wird das Leben anstrengend.
Das Deutsche Wort Ehrgeiz bedeutet eigentlich: Gier nach Ehre, und genau darum geht es.
So stellt beispielsweise Ehrgeiz in der Kindererziehung nicht mehr das Wohl des Kindes in den Mittelpunkt, sondern die Kinder werden benutzt um selber Ehre zu erhalten.
Eine trübe Quelle, die das Miteinander in der Familie erschwert.
Übertriebener Ehrgeiz in der Arbeit führt zu einem Konkurrenzkampf, einem Gegeneinander statt miteinander, Angst vor Fehlern, der Bereitschaft über Leichen zu gehen, um die Ziele zu erreichen usw.
Wer aus dieser Quelle trinkt, wird seiner Energie beraubt. Die Arbeit wird hart und schwer, macht keine Freude mehr und die Kreativität ist weg.
Ohnehin ist die heutige Arbeitswelt für viele Menschen krankmachend. Ständiger Stress und Druck, Angst die Stelle zu verlieren…
Bei allen Schwierigkeiten sollten wir aufpassen, dass dies nicht zum Lebensinhalt wird, um das sich alles dreht.
Gute Arbeit machen ja, doch es ist nicht unsere Quelle aus der wir schöpfen, weil Anerkennungssucht gerade über die Arbeit eine trübe Quelle ist.
Arbeitssüchtige, Workaholics, machen es genau zu dem. Sie stopfen ihre innere Leere mit Arbeit, was ihnen kurzfristig ein gutes Gefühl gibt.
Sie nutzen die Chancen vor den Problemen zu Hause oder in ihrem Inneren davon zu laufen und sich in die Arbeit zu flüchten.
Aber die viele Arbeit lässt sie an nichts mehr anderes denken, Kreativität und Lebenslust gehen verloren, weil sie aus einer trüben Quelle trinken.
Sie machen sich abhängig, süchtig nach ihrer Arbeit und erschöpfen sich damit nicht nur selber sondern auch ihr Umfeld.
Wir sind nicht unsere Arbeit.
Angst. Während Angst uns zuerst auf eine mögliche Gefahr hinweist, blockiert ständige Angst unsere Energie.
Wenn ich ständig Angst habe, dass ich kritisiert werden könnte oder abgelehnt werde, ist das extrem anstrengend.
Ich kenne solche Gefühle auch und musste lernen damit umzugehen, da ich ein harmoniebedürftiger Typ bin, der es am liebsten allen recht macht und Konflikte meidet.
Natürlich will ich es gut machen und mir Mühe geben, aber ich muss damit leben können, dass ich auch abgelehnt und kritisiert werde und in Konflikte gerate.
Kritik und Konflikte sind Dinge mit denen man lernen kann positiv umzugehen: man kann es nie allen recht machen, also warum sollte man es versuchen und dabei all seine Lebensenergie verlieren?
Die Leute dürfen ja Ihre Erwartungen haben, aber ich bin frei ob ich ihnen genügen will oder nicht. Ich lasse mich nicht fremdbestimmen.
Trotzdem kommt solcher Druck letztlich immer von innen. Ich mache ihn mir selber.
So habe ich lernen müssen, mich zu exponieren und Kritik nicht persönlich zu nehmen.
Jede Mensch, auch ich, wird gerne gelobt, und Komplimente sind gut und wichtig.
Aber Lob & Anerkennung soll nicht die Lebensquelle sein, aus der ich schöpfe, sondern der Glaube an einen Gott der mich liebt.
Wenn ich es zum Beispiel bei diesem Input allen Zuhörern recht machen will und ihnen gefallen möchte, wird das ein Krampf für mich und für euch.
Wie denkt echt dieser oder jener darüber? Wenn ich so aus Angst agiere, ich bin nicht mehr frei, mein Ding zu machen und aus der Quelle des Geists zu schöpfen, sondern schöpfe aus einer trüben Quelle.
Perfektionismus: Perfektionisten setzen sich ständig unter Druck, alles immer richtig zu machen.
Sie wollen sich selber etwas beweisen, doch der konstante Drang nach Perfektion raubt Ihnen die Energie und lässt es auch nicht mehr zu, dass sie frei sind.
Ein gesunder Umgang mit Fehlern und den eigenen Unzulänglichkeiten ist wichtig, auch wenn wir unsere Sache gut machen wollen.
Wer diese Quelle zu seinem Lebensinhalt macht, schöpft auch aus einer trüben, ungesunden Quelle.
Kontrollzwang: Wer aus dieser trüben Quelle heraus lebt, hat Angst die Kontrolle zu verlieren. Er wendet seine ganze Energie darauf aus immer alles im Griff zu haben.
Dieser permanente Druck saugt sie förmlich aus und überfordert, weil im Leben immer wieder Ereignisse eintreten, die wir so nicht unter Kontrolle haben.
Vertrauen entlastet. Von solchen Menschen hört man den Spruch: «Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser»
Der Spruch stammt aber nicht aus der Bibel, sondern wird dem russischen Diktator Lenin zugeschrieben.
Kontrolle abgeben, ist nicht leicht, aber letztlich ein wichtiger Glaubensschritt.
Ärger: Habt ihr manchmal auch so Tage an denen etwas schief läuft und dann seid ihr den ganzen Tag richtig verärgert, aggressiv, missmutig oder «grantig» wie ich manchmal sage.
Ärger ist etwas Mächtiges, dass uns ganz schnell vollständig im Griff haben kann.
Dieses Übel muss an der Wurzel gezogen werden: Wo kommt der Ärger her? So kann ich ihn loslassen, bei Jesus abladen.
Letztendlich möchte ich es nicht zulassen aus dieser vergifteten Quelle heraus zu leben, das ist nicht Gottes Plan für mich.
Religiöse Überhöhung: Zum Schluss geht Anselm Grün, der ja selber ein katholischer Mönch, Seelsorger, Buchautor und Referent ist, auf ein spannendes Thema für Gläubige ein.
Religiöse Überhöhung: Gewisse trübe Quellen tarnen sich mit einem religiösen Mäntelchen und sind daher besonders perfide Krafträuber.
Aus dem Leitsatz «Liebe deinen Nächsten wie dich Selbst» kann ich eine Harmoniesucht ableiten, die ungesund ist.
Aber Jesus hat Konflikte angesprochen und hat die Pharisäer und Sadduzäer mit der Wahrheit konfrontiert.
Man kann also auch im Glauben aus den richtigen Gründen das falsche Tun. Vor lauter Nächstenliebe Konflikte oder Fehlverhalten nichtmehr ansprechen.
Auch gibt es Leute, die sich völlig für andere aufopfern und die eigenen Bedürfnisse nicht mehr wahrnehmen.
Aber nicht aus einer Freude heraus, sondern aus einer vorwurfsvollen Haltung heraus «Seht ihr wie ich mich für euch aufopfere? Und was ist der Dank dafür?»
Jesus hat sich auch für uns aufgeopfert, doch er möchte dass wir Menschen Gott lieben, unseren Nächsten, wie auch uns Selbst.
Wir sollen uns selber nicht hassen, indem wir übermässig hart mit uns umgehen. Es soll ein wohlklingender Dreiklang sein: Wer Gottes Liebe erfährt, kann sich selber lieben und daraus auch sich an andere verschenken.
Zwei mächtige Energie-Öfen sind in uns Menschen von Gott hineingelegt worden: Aggression & Sexualität.
Beobachtet was für eine gewaltige Energie von jungen Männern ausgeht und wie schnell sie in Gewalt und Zerstörung umschlagen kann.
OK – wir könnten jetzt versucht sein Aggression als etwas Unchristliches anzusehen. Ofen Nummer eins abgeschaltet – Nur noch lieb sein und alle Wut unterdrücken.
Ofen Nummer zwei ist auch böse: Sexualität dem entziehen wir uns, der macht nur Probleme.
Entweder stehen wir nun fromm aber energielos da oder aber… es brodelt in uns und die Überschüssige Wut und der Sexualtrieb entladen sich auf unheilige Art und Weise.
Unterdrückung ist also auch eine Quelle, die unsere Energie trübt.
Stattdessen sollten wir lernen, diese Energien in die richtigen Bahnen lenken.
Aggression zum Beispiel kann uns antreiben uns für Gerechtigkeit einzusetzen, einen Kampf für das Gute zu führen.
Der Sexualtrieb kann auf den eigenen Ehepartner gelenkt werden und so das Feuer der Liebe am brennen halten.
Wut und Sexualität sind nicht böse per se, sie sind mächtige Antriebe daher ist es wichtig, wie wir sie nutzen.
Schauen wir noch einmal diese 7 trüben Quellen an. Was haben sie gemeinsam?
Gemeinsam haben sie, dass sie uns Lebensenergie rauben, statt spenden.
Sie entspringen aus unserem Selbst heraus und nicht aus Gottes Geist.
Welche trübe Quelle fordert dich am meisten heraus?
Mich fordert momentan am meisten die Anerkennungssucht heraus, das ich lebe um anderen zu gefallen.
Auch der Ärger vermiest mir manchmal das Leben, oft rege ich mich völlig unnötig über kleine Dinge auf…
Die trüben Quellen ziehen uns von Gott weg – statt Gott zu vertrauen wollen wir es selber machen können.

Richten wir unseren Blick jetzt auf die reine, ungetrübte Quelle, das lebendige Wasser.
Ich habe euch ein paar schöne Bibelstellen mitgebracht, die deutlich machen: Bei Gott finden wir das lebendige Wasser und fangen selber an zu sprudeln:
Bei dir ist die Quelle des Lebens. Psalm 36,10
Ja, Gott ist unsere Quelle. Die Quelle des Lebens.
Eine echte Quelle, die ein richtiger Brunnen speiste, gibt es auch in Israel. Der sogenannte Jakobsbrunnen, gebaut vom Stammvater Jakob.
Über Generationen konnte das Volk Israel dem Brunnen lebenspendendes Wasser entnehmen.
Ist es nicht Wegweisend und von grösster Symbolik, dass Jesus genau an diesem Brunnen das bekannte Gespräch mit der Samariterin führt:
Jesus kommt an diesen Brunnen und ist müde von der Reise, heisst es im Johannes 4.
Eine Frau aus Samaria kommt, um Wasser zu schöpfen und Jesus bittet sie um Wasser.
Sie ist natürlich ganz verdutzt, denn normalerweise verkehren Juden nicht mit Samaritern.
«Wenn du wüsstest, wer ich bin… würdest du mich um lebendiges Wasser bitten»
«Lebendiges Wasser? Jetzt wird die Frau hellhörig, «bist du etwa grösser als unser Vater Jakob, der uns diesen Brunnen gegeben hat?»
Ja, Jesus ist grösser als Jakob, er ist der Sohn Gottes, die wahre Quelle des Lebens an diesem geschichtsträchtigen Brunnen.
Nun spricht Jesus die berühmten Worte, die auch uns gelten:
Johannes 4,13-14: «Jeder, der von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst haben. Wer aber von dem Wasser trinkt, dass ich ihm geben werde, der wird in Ewigkeit nicht mehr Durst haben, nein, das Wasser das ich ihm geben werde, wird in ihm zu einer Quelle werden, deren Wasser ins ewige Leben sprudelt».
Hammer, diese Zusage von Jesus, sie gilt auch dir! Wenn du Jesus annimmst, gibt er dir von diesem Lebenswasser, und zwar gratis:
«Ich bin das A und O, der Anfang und das Ende. Ich werde dem Dürstenden von der Quelle des Lebenswassers zu trinken geben, umsonst.» Offenbarung 21,6
So kann sich auch die Zusage aus Psalm 1 erfüllen: Wohl dem, der seine Lust hat an der Weisung des Herrn, der ist wie ein Baum, an Wasserbächen gepflanzt: Er bringt seine Frucht zu seiner Zeit, und seine Blätter welken nicht. Alles, was er tut, gerät ihm wohl
Amen?! Von dem Wasser möchte ich trinken, und so ein Baum der seine Wurzeln tief in Gottes Lebenswasser streckt und gute Frucht bringt, möchte ich sein.

Gott will also unsere Quelle des Lebens für uns sein.
Es gibt viele klare, gute Quellen, die wir anzapfen können. Einige von ihnen sind rein menschlicher Natur:
Positives Denken, schöne Erinnerungen, das Kind in sich wieder entdecken, eine Vision von der Zukunft haben.
Diese Quellen kennt die Welt auch und sie sind auch gut, aber menschlich, nicht göttlich.
Jesus bringt es auf den Punkt, was es denn nun mit diesem lebendigen Wasser auf sich hat: Johannes 7,37: «Wenn jemand Durst hat, komme er zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, aus dessen Leib werden, wie die Schrift sagt, Ströme lebendigen Wassers fliessen.» Damit meinte er den Geist, den jene empfangen sollten, die an ihn glaubten.
Das lebendige Wasser ist also die Kraft des Heiligen Geistes.
Ja wie zeigt sich jetzt in meinem Leben ein Leben im Geist? Ich spüre Freude und Rückenwind? eine positive innere Stimme in mir? Vielleicht auch, Ja!
Ganz konkret zeigt sich das Leben im Geist an der Frucht des Geistes aus Galater 5,22:
Die Frucht des Geistes aber ist, Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Güte, Rechtschaffenheit, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung – Galater 5,22-23
Ich will euch zeigen, wie diese Frucht des Geistes für euer Leben zu einem Ort werden kann, an dem lebendiges Wasser, Heiliger Geist getankt werden kann.

Vielleicht geht es euch ähnlich wie mir: Man hat schon viele male in der Bibel oder in guten Büchern gelesen, viele gute Predigten gehört, man müsste es eigentlich wissen, wie’s geht, oder?
Und doch klappt es im Alltag nicht immer ganz mit der Umsetzung, schnell ist man wieder im alten Fahrwasser.
Ich ärgere mich über Kleinigkeiten, mache mich von der Meinung anderer Leute abhängig, habe Angst vor Fehler, Ablehnung und, und, und.
Aber dieses Prinzip, dieses Bild von den trüben Quellen, aus denen wir trinken hat mir echt die Augen geöffnet.
Aus dem einfachen Grund, dass ich jetzt benennen kann, wo das Problem ist, wenn's schief läuft.
Ich ertappe mich, wie ich das Falsche tue und kann es wegweisen: Nein! Das ist ja gar nicht das was ich tun möchte.
Ich will nicht aus dieser trüben Quelle der Anerkennungssucht heraus leben.
Ich will aus Jesus heraus leben, ich will vom lebendigen Wasser trinken und aus Gottes Geist schöpfen.
Die Bibel macht oft plakative Gegenüberstellungen, wie in Galater 5,19 & 22:
Hier ist die Rede von den Werken des Fleisches, das bedeutet Sünde die aus unseren menschlichen Trieben entspringen: Streit, Eifersucht, Zorn, Götzendienst usw. das ist böse, das darf ich nicht tun.
Ich glaube unsere heutigen 7 trüben Quellen sind auch Werke des Fleisches; Denn wenn wir Ehre bei Menschen suchen, statt bei Gott ist das z.B. Götzendienst.
Und dann auf der anderen Seite, die Frucht des Geistes: Liebe, Freude, Geduld, usw. das ist gut, das muss ich tun.
So habe ich es auch lange verstanden, aber es hat mir nicht weiter geholfen.
Dieses «Ich darf das nicht machen, ich muss das machen» hat mir nur immer meine Fehler vor Augen geführt und mich dadurch auch demotiviert, weil ich es nicht geschafft habe z.B. in der Liebe oder in der Geduld zu sein.
Doch durch das Bild von der Quelle, aus der ich trinke, hat sich mir eine ganz neue Sichtweise eröffnet:
Die Frucht des Geistes ist kein Werk, das ich aus mir selber herauspressen kann.
Die Frucht des Geistes ist ein Geschenk des Geistes, eine lebendige Quelle, aus der ich trinken darf.
Ich darf aus der Quelle der Liebe trinken. Ich darf aus der Liebe Gottes heraus leben!
Gott hat diese Liebe für mich in die ich förmlich eintauchen kann.
Wenn es mir nicht gut geht, muss ich zu dieser Liebe und daraus schöpfen, dann, erst dann, kann ich aus dieser Liebe heraus leben und auch die Frucht der Liebe wird so an mir sichtbar.
Auch die anderen Tugenden sind lebendige Quellen: Aus der Freude heraus leben, Freude kann man nicht erzwingen, aber sie ist eine mächtige Quelle.
Ich kann aber auch aus dem Frieden, der Geduld, der Güte heraus Leben.
Rechtschaffenheit, das richtige tun. Nicht weil ich muss, sondern weil es mir eine Freude ist!
Immer wenn ich jetzt mies drauf bin oder mir etwas nicht gelingt, denke ich über die Quelle nach:
Habe ich gerade aus der trüben Quelle des Perfektionismus heraus getrunken?
Ja! Ich werde mich bloss wieder ärgern weil ich es nie allen recht machen kann…
Ich will aus einer anderen Quelle trinken: Aus Gottes Treue zum Beispiel. Gott ist treu zu mir, auch wenn sich andere gegen mich stellen, das gibt mir wieder frische Energie…
Es ist eine geistige Übung, um das Leben im Geist und Leben im Fleisch als klare und trübe Quellen zu sehen.
Aber für mich hat diese neue Sichtweise ganz praktische Auswirkungen auf meinen Alltag, weil ich jetzt immer mehr trübe Quellen entlarven und mich der lebendigen Quelle zuwenden kann.
Ich glaube es gibt noch viel mehr trübe Quellen, die es zu enttarnen gilt, sicher fällt dir dazu auch einiges ein.

Praktische Beispiele
Leider passiert es einem schnell und man tappt wieder in verkehrten Muster und trinkt aus trüben Quellen.
Bei mir ist es Situations-Abhängig.
Es gibt Phasen im Leben, in denen alles super läuft.
Dann erwische ich mich schnell dabei, wie ich meine, ich könne alles alleine, ohne Gott, aus eigener Kraft.
Ich lebe dann sozusagen aus mir selber heraus, was natürlich eine trübe Quelle ist, deren Kraft spätestens dann versiegt, wenn ich wieder strauchle.
Es gab mal einen heiligen, gottgeweihten Mann von Geburt an.
Sein Kommen ist von Engel verkündet worden ist; kein Mensch auf Erden war je stärker als er.
Nein, die Rede ist nicht von Jesus, sondern von Simson; Seine Geschichte lesen wir in Richter 13 – 16.
Simson war durchaus gesegnet, Gott gab ihm ganz viel Kraft, er konnte quasi im Alleingang eine ganze Truppe Philister fertig machen.
Das Geheimnis seiner Kraft war, dass er ein Nasiräer von Geburt an war.
Wer ein Nasiräer-Gelübte ablegt, lebt als Gottgeweihter nach strengsten Reinheitsvorschriften: kein Tropfen Alkohol, nichts Unreines berühren…
Als Merkmal darf er sein Haupthaar nicht schneiden.
Doch Simson war nicht so heilig wie er sollte.
Was Simson fehlte war Einsicht, Demut, Dankbarkeit.
Er hat die ihm verliehene Kraft als gegeben hingenommen und lebte nach seinen eigenen Vorstellungen.
Schon in der ersten Szene streift er in einem Weinberg herum und findet in einem Löwenkadaver einen Bienenstock mit Honig.
Als Nasiräer, der lebenslang keinen Alkohol trinken und keine Leiche berühren darf, hätte er sich vom Weinberg und vom Kadaver fernhalten müssen.
Er nimmt sich eine heidnische Frau, keine israelische, später noch eine zweite und plaudert ihr schlussendlich leichtsinnig das Geheimnis seiner Kraft aus.
Richter 16,17: „Es ist noch kein Schermesser an mein Haupt gekommen, denn ich bin ein Gottgeweihter von Mutterleib an. Wenn mein Haar abgeschnitten wird, weicht meine Kraft von mir und ich werde schwach und wie alle Menschen.»
Seine Frau schneidet ihm des Nachts die sieben Strähnen seines Haupthaares ab und die Philister können Simson gefangen nehmen.
Was ich als Parallele sehe: Wer aus sich heraus lebt und sich seiner Kraft rühmt, kann lange gut damit fahren, aber irgendwann rächt sich das.
Durch einen Schicksalsschlag holt uns Gott auf den Boden zurück.
Auch ich sitze manchmal auf diesem hohen Ross und fühle mich, als könnte ich alles im Alleingang bewerkstelligen.
Doch dann gibt es Phasen im Leben, da läuft überhaupt nichts. Ich fühle mich schwach, ausgelaugt, sehe überall nur Probleme.
Man ist in solchen Phasen nicht mehr hochmütig, sondern demütig.
Die Schwierigkeit ist jetzt, sich zur richtigen Quelle zu begeben. Nicht zur giftigen Quellen von Selbstmitleids, Opferrolle oder Angst, sondern zur lebendigen Quelle bei Gott.
Er gibt dem Schwachen neue Kraft und richtet ihn auf, Gott ist bei den Demütigen.
Interessant ist, das nach Simson nie wieder ein Mensch von Gott unbeschränkt Kraft erhalten hat, sondern Gott in den Schwachen stark war.
Interessant ist auch, dass Simson sagt: «Wenn mein Haar abgeschnitten wird, werde ich schwach wie alle Menschen…»
Wir Menschen sind schwach, aber wir haben einen starken Gott.
Ich bin schwach doch du bist stark… so lautet die berühmte erste Zeile des Gospels «Just a closer walk with thee», der mir manchmal nachläuft.
Auch ein Apostel Paulus war kein Simson. Er hat von Gott nur begrenzte Kraft erhalten; hat immer wieder hat er Schiffbruch erlitten, im wahrsten Sinne des Wortes.
In seiner Narrenrede in 2. Korinther 11,24 lesen wir, was ihm alles widerfahren ist: Prügelstafe, Steinigung, dreimal Schiffbruch, Hunger Durst und Kälte.
Paulus weiss, er ist nicht stark, Jesus Christus ist stark. Aus ihm zieht er alle seine Kraft und bündelt sie auf sein Lebensziel: «Alles vermag ich, durch den der mir Kraft dazu gibt»
Paulus hat körperliche Leiden, die Gott nicht heilt. Doch Gott spricht zu Paulus: 2. Korinther 12,9: «Paulus, du, hast genug an meiner Gnade, denn die Kraft findet ihre Vollendung am Ort der Schwachheit»
Paulus antwortet den Korinthern im nächsten Vers: «So rühme ich mich lieber meiner Schwachheit, damit die Kraft Christi bei mir Wohnung nehme; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark!»
Ich will versuchen, wie Paulus in meiner Schwachheit bei Jesus Kraft zu finden, mich durch ihn stark machen zu lassen.
Das fällt mir nicht immer leicht, ist aber eine ungeheuer starke Quelle.
In letzter Zeit musste ich zum Beispiel eine Serie von geschäftlichen Misserfolgen einstecken. Wichtige Kunden sind abgesprungen, obwohl ich mir Mühe gegeben habe.
Das hat echt an meinem Selbstwert genagt.
Irgendwann habe ich erkannt aus was für einer vergifteten Quelle ich da trinke:
Ich bin doch nicht meine Arbeit! Jesus liebt mich, er gibt mir den Wert! Oder? Das hat mich wieder aufgestellt.
Letzthin bin ich am Bahnhof an einem Werbeplakat einer Schweizer Hilfsorganisation vorbeigelaufen, die Brunnen in Afrika baut.
Ich finde das eine super Sache, dass wir Schweizer so auf diese Weise Menschen vor Ort eine würdige Lebensgrundlage bieten können, denn Wasser ist Leben!
Und natürlich hat mich der Text für meinen Input inspiriert: «Wassila braucht kein Mitleid, sondern Wasser, das nicht krankt macht»
Ja, Wasser, das nicht krankt macht, das ist doch genau das, was wir im geistigen Sinne auch brauchen.
Gesundes Wasser, das lebendig ist und uns gut tut.
Wir alle sind immer wieder erschöpft, durstig, schwach. Das ist keine Schande, sondern ganz normal.
Denn solange wir durstig sind, trinken wir – und natürlich, wie wir jetzt wissen, wollen wir aus lebendigen Quellen trinken und nicht aus trüben Quellen!
Wenn wir aufhören durstig zu sein, dann leben wir aus einer eigenen Kraft heraus und Gott kann nicht in uns wirken – wir laufen sozusagen in der Wüste bis uns irgendwann das Wasser ausgeht.
Was heisst das persönlich für mich?
Ich musste in meinem Erfolgsdenken auch lernen, aus Gott heraus zu leben, die Kraft bei ihm zu suchen und nicht aus eigner Kraft zu leben.
Natürlich sind solche Lernprozesse auch immer schmerzhaft, weil es Krisen braucht, an denen wir wachsen, wie bei mir Gemeindespaltung, Streit und gesundheitliche Schicksalsschläge in der Familie, geschäftliche Misserfolge…
Ich habe mir überlegt, was sind Quellen in mir mit denen ich immer wieder mit Gottes Geist in Berührung komme?
Für mich über die Jahre wichtig geworden sind: In der Bibel zu lesen, zu Beten, die Natur zu geniessen sei es beim Wandern oder auf dem Mountainbike…
Und oft spricht Gottes Geist und Liebe auch durch andere Menschen zu mir:
Vor allem durch meine Frau und auch Gespräche mit guten Freunden im Glauben, die meinen Fokus wieder klären und mir aufzeigen, wenn ich aus trüben Quellen getrunken habe.
Machen wir uns nichts vor, wir alle trinken immer mal wieder aus den trüben Quellen und doch müssen wir uns dabei nicht verrückt machen.
Denn wir haben einen liebenden und gnädigen Gott, an den wir uns jederzeit wenden dürfen.
Immer wenn ich merke: Au! jetzt hast du den Fokus verloren, du trinkst aus einer trüben Quelle, ist das für mich keine Niederlage, sondern ein wertvoller Hinweis, wo es lebendiges Wasser umsonst gibt:
Bei Jesus unserem Freund und Sohn des lebendigen Gottes, der uns zur lebendigen Quelle des Lebens führt.
Vielleicht hattest du bis jetzt noch nicht den Mut Jesus dein Leben anzuvertrauen, dann mache ich dir Mut; Es lohnt sich, du wirst es nicht bereuen.
Wir haben jetzt in der Serie schon einige gute Impulse gehabt, wo wir kraftvolles Leben finden: Im Wort Gottes, im Heiligen Geist, im Hören auf Gottes Stimme, in der Gnade.
Trübe Quellen gibt es auch, wie wir heute erfahren haben. Nehmt diesen Gedanken der trüben Quellen doch mit und prüft ernsthaft, wo hier noch Potenzial zum freiwerden gibt.
Denn je mehr wir diese trüben Quellen entlarven und uns Gott zuwenden können, desto mehr gelingt uns ein kraftvolles Leben, das für viele zum Segen wird:
Welche trüben Quellen rauben deine Energie?
An welchen lebendigen Quellen kannst du Kraft schöpfen?
Wie macht sich Gottes Kraft in deinem Leben bemerkbar?
Ich verabschiede mich, indem ich über euch Psalm 1 als Segen ausspreche:
«Wohl dem, der nicht dem Rat der Frevler folgt und nicht auf den Weg der Sünder tritt, noch sitzt im Kreis der Spötter. (Also nicht aus trüben Quellen trinkt)Sondern seine Lust hat an der Weisung des HERRN und sinnt über seiner Weisung Tag und Nacht. (Sondern aus der lebendigen Quelle trinkt)Der ist wie ein Baum, an Wasserbächen gepflanzt: Er bringt seine Frucht, zu seiner Zeit und seine Blätter welken nicht. Alles was er tut, gerät ihm wohl.»
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