Dankbarkeit: Ein Gebot, ein Segen, ein Lebensstil
In der Bibel ist Dankbarkeit ein sehr präsentes Thema. Es gibt viele
Geschichten, Psalmen und Gebote, die sich der Dankbarkeit widmen.
Zur Veranschaulichung habe ich für euch zwei Bibelstellen ausgesucht:
(vorlesen)
Lob und Dank ist dabei für Gott nicht bloss eine Option. Nein er
schreibt es als Gebot in die Gesetzbücher seines Volkes.
So war im Alten Testament das Dankopfer eine Selbstverständlichkeit im
religiösen Leben eines Israeliten:
Fleisch und Kuchen wurden sorgsam vorbereitet und im Tempel für Gott
geopfert.
Das heisst, ein Teil wurde verbrannt, der Rest wurde von den Priestern
und dem Gläubigen in Ehrung Gottes gegessen.
Nebst den Dankopfern ruft die Bibel auch zu Lobgesängen,
Verherrlichung Gottes und Dankgebeten auf.
Auch Jesus hat dem Vater gedankt: «Er nahm die 5 Brote und 2 Fische,
blickte zum Himmel auf und sprach den Lobpreis» berichtet uns Matthäus.
Undankbarkeit kommt bei Gott gar nicht gut an: Als das Volk in der
Wüste murrte, musste es 40 Jahre in der Wüste ausharren: 5. Mose 32,6: «Ist das
euer Dank an den HERRN, du törichtes und unweises Volk? Ist er nicht dein
Vater, der dich geschaffen hat, ist er es nicht, der dich gemacht und gefestigt
hat?»
Noch etwas anderes macht Gott klar: Aller Dank gebührt Ihm. Selbstlob
und falscher Dank wird getadelt, wie das Beispiel vom Pharisäer und dem Zöllner
in Lukas 18 zeigt.
Auch sollen wir für unsere eigenen Taten keinen Dank erwarten. Lukas
17,10 sagt: «Wir sind nur einfache Knechte, die getan haben was wir zu tun
schuldig waren.»
Das wäre doch mal eine schlaue Antwort für ein Kind an seine
Grossmutter: «Oma ich muss dir gar nicht Danke sagen, denn du bist weiter
nichts als ein Knecht, der getan hat was er musste»
Gott schreibt seine Geschichte mit uns Menschen und kümmert sich um
sein Volk: Angefangen bei der Schöpfung, der Berufung Abrahams bis zum Auszug
aus Ägypten.
Im Neuen Testament schickt Gott den ersehnten Retter, seinen eigenen
Sohn Jesus Christus in die Welt, damit er uns von unseren Sünden befreit.
Und Heute schreibt Gott seine Geschichte mit dir und mir. Er ist ein
liebender Gott, der will, dass wir uns daran erinnern, was er für uns getan
hat.
Dankbarkeit, als Antwort des Menschen auf seine Taten. Dabei ist der Dank kein Gegengeschäft. Wir können mit keiner guten Tat für seine grosse Gnade bezahlen. Sie ist ein Geschenk.
Dankbarkeit als Gebot? Was löst das in dir aus?
Vorschriften und Gebote haben wir doch schon genug, oder etwa nicht?
Ich bin der festen Überzeugung, dass Gottes Gebote gut sind für uns Menschen.
Gott will uns Menschen helfen, ein gutes Leben zu führen und seine Gebote leiten uns dabei.
So ist es auch mit der Dankbarkeit, die ein riesiger Segen ist für uns.
Gott hört und sieht unseren Dank und verspricht: «Wer Dank opfert, wählt den Weg auf dem ich ihm meine Hilfe schauen lasse» Ps. 50,23
Gott hat Freude an dem der Dank und verheisst ihm Hilfe im Leben.
Wie geht es mir persönlich mit meiner Dankbarkeit?
Heute bin ich nicht mehr das kleine Kind, das Dankbarkeit als Tauschgeschäft sieht.
Durch eigene Erfahrungen, Reisen in fremde Länder und Gespräche mit anderen Menschen habe ich gemerkt: Vieles was mir selbstverständlich erschien, ist ein riesen Segen!
Ich sehe die Segnungen in meinem Leben viel klarer als früher und habe das Bedürfnis Gott dafür zu danken.
Dabei habe ich etwas Interessantes beobachtet: Danken macht mich glücklich. Es geht mir besser, wenn ich dankbar bin und nach dem Danken fühle ich mich froh!
«Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind» so lautet ein Zitat, das dem englischen Philosophen Francis Bacon zugesprochen wird.
Der wusste schon im 16. Jahrhundert: Dankbarkeit macht glücklich. Warum ist das so?
Dankbarkeit ist ein super Heilmittel gegen eine selbstzerstörerische Krankheit: Neid & Unzufriedenheit.
Wir Menschen neigen dazu, uns immer mit anderen zu vergleichen. Auf Dauer macht das krank.
Aber Dankbarkeit kann Neid und Unzufriedenheit zerstören.
Wer es schafft, die eigenen Lebensumstände, die nie perfekt sein werden, anzunehmen und dafür dankbar zu sein, der kann glücklich sein.
Wir können unser Leben nicht komplett kontrollieren. Aber wir können entscheiden wie wir auf die Umstände reagieren!
Für viele von euch ist Danken keine Pflichtübung, sondern ein fester Bestandteil eurer Gebete.
Sicher habt ihr auch schon gemerkt: Danken stimmt euch innerlich positiv und nimmt die erdrückenden Sorgen von der Seele. Freude und Gelassenheit machen sich breit.
Doch wenn es dem Teufel gelingt, dir deine Dankbarkeit zu stehlen, bringt er dich und deine Beziehung zu Gott in Gefahr.
Wenn ich darüber nachdenke, dass Gott mich liebt und dass alles Positive in meinem Leben sich auf ihn zurückführen lässt, lebt meine Dankbarkeit auf.
Dankbarkeit als Christliche Weisheit und Form des positiven Denkens wurde auch von der Welt entdeckt und kopiert.
Doch wo keine Beziehung zu Gott da ist, wem will man da Danke sagen? Mutter Natur? Sich selber? Dem Staat?
Wer anfängt Gott zu Danken, setzt den Grundstein für eine lebendige Beziehung und neuen Erfahrungen mit Gott.
Gott ist da. Er ist an deinem Leben interessiert. Und er möchte dir noch viel mehr Gutes schenken.
Ich lade dich daher ein, mit deinem Dank zu Gott zu kommen und mit ihm einen neuen Anfang zu machen.
Bist du ein dankbarer Mensch? Und wenn ja, wie äussert sich das?
Ist Dankbarkeit ein Gefühl? Das mal da ist und mal nicht?
Sicher ist Dankbarkeit auch ein Gefühl, doch für mich ist es eine Lebenseinstellung, die ich mir zu eigen machen will.
Mal gelingt es mir besser, in dieser Dankbarkeit zu leben, mal weniger. Doch ich merke, wie es mir gut tut, wenn ich darin bin.
Doch was ist, wenn du gerade eine schwierige Zeit durchmachst. Wofür kann man da dankbar sein?
Dazu möchte ich dir eine anschauliche Anekdote erzählen:
Ein Bibellehrer war spätabends nach einer Gemeindeversammlung auf dem Nachhauseweg.
In einer dunklen Ecke lauern ihm Banditen auf. Sie erbeuten sein Portemonnaie und lassen ihn verstört zurück.
Der Bibellehre sagt sich: Warum passiert das ausgerechnet mir? Ich könnte mich ärgern und frustriert sein!
Doch er entscheidet sich für einen anderen Weg: Voller Dank betet er zu Gott:
„Herr ich möchte dir danken.
Erstens dafür, dass ich noch niemals vorher ausgeraubt worden bin.
Zweitens dafür, obwohl sie mein Portemonnaie genommen haben, haben sie mir das Leben gelassen.
Drittens: Obwohl sie mir alles abgenommen haben, war es doch nicht viel
Und viertens: Dass sie mich bestohlen haben, und nicht ich sie.“
Ihr seht also, Danken kann man immer und in jeder Lebenslage:
Jedem Aspekt etwas Positives abzugewinnen, kann uns ganz neue Perspektiven eröffnen.
Ganz nach dem Motto: «Danke, für die viele Arbeit im Haushalt, die gemacht werden muss, weil das bedeutet, dass Gott mir ein Zuhause geschenkt hat».
Ich habe gehört von Leuten, die sich eine Liste gemacht haben, mit allem wofür sie dankbar sind.
Das muss ich auch ausprobieren, dachte ich. Herausgekommen ist eine Art Mandala mit lauter Sachen für die ich dankbar bin.
Wahnsinn, was da alles zusammenkommt, wenn man sich hinsetzt und nachdenkt:
Offensichtliche Sachen wie, Familie, Essen, Jesus.
Aber auch Sachen, die sich erst offenbaren, wenn ich darüber nachdenke: unsere Pastoren und Leiter in der Gemeinde, der Frieden in West-Europa, der Schlaf im eignen Bett.
Wenn uns etwas weggenommen wird, merken wir wieder wie kostbar es ist:
Der Dürresommer hat mir erneut vor Augen geführt, wie wertvoll sauberes Wasser ist.
Ist es nicht verrückt, dass wir mit einem Handgriff frisches Wasser in unseren Wohnungen sprudeln lassen können, uns eine heisse Dusche gönnen können und unser Abwasser automatisch abgeleitet wird?
Für Millionen Menschen ohne Zugang zu Sanitären Anlagen ein unvorstellbares Luxusgut, für uns das normalste der Welt?
Ich bin in meinem Leben an einen Punkt angekommen, wo ich gemerkt habe: Alles was ich bin und habe ist ein Geschenk Gottes. Jeder Tag.
Ich habe erkannt: Ohne Vergebung bin ich verloren, ich brauche Gottes Gnade in Jesus Christus. So bin ich heute auch sehr dankbar für Jesus.
Je mehr wir diesen Dankbarkeitsmuskel benutzen, desto stärker wird er.
So und noch ganz anders kann Dankbarkeit gelebt und praktiziert werden und wird in deinem Leben konkret.
Dankbarkeit ist etwas wunderbares, und je mehr wir sie anwenden, desto mehr Freude macht es mir (mein Dankbarkeitsmuskel wird stärker).
Die Arbeit an diesem Input hat mich selbst ermutigt, meine Dankbarkeit stärker auszuleben.
So habe ich mir vorgenommen, meine Dankbarkeit vermehrt in ganz konkreten Taten zum Ausdruck zu bringen:
Wie? Indem ich einige der Vorschläge selber umsetze. Als nächstes steht der Silvester an. Für mich ist klar: Ich möchte Gott auch für das verrückte Jahr 2020 Danken.
Wie geht es dir mit deiner Dankbarkeit?
-> Bist du noch das Kind, das Dankbarkeit als Tauschgeschäft sieht?
-> Ist für dich Dankbarkeit ein Lebensstil oder etwas für «Zwischendurch»?
-> Wofür willst du danken und wie bringst du es zum Ausdruck?
Ich lade dich ein, deine Dankbarkeits-Muskeln noch stärker trainieren und einzusetzen und du wirst merken, wie es dich und deine Beziehung zu Gott positiv verändert.
Danke, dass du bis hierher gelesen hast! Sei gesegned! Andy
(Input Kirche Bild Dez. 2020 by Andy Schönenberger)